Inwiefern sind Unterbrechungen ein Thema für Sie?
Vielleicht als willkommene Abwechslung? Eventuell als Störenfried? Machen Sie sich ein Bild, wie es um dieses in der vernetzten, selbstorganisierten Dienstleistungswelt vielbesprochene Phänomen bei Ihnen bestellt ist. Lernen Sie das Phänomen Unterbrechung begrifflich näher kennen, bewerten Sie Ihre Unterbrechungssituation(en), und bedienen Sie sich der Interventionsmöglichkeiten aus dem vorgestellten Unterbrechungsmanagement – ob selbst oder mit Hilfe von »Unterbrechungsmanager:innen«. Gute Inspiration auf Ihrer »Unterbrechungsexperience« wünscht Ihnen das UMDIA-Forscher:innenteam!
Das Projekt UMDIA
Unterbrechungsmanagement bei digital gerahmter Interaktionsarbeit
UMDIA untersucht die Rolle von Unterbrechungen in der Dienstleistungsarbeit. Hierfür wurden unternehmensbezogene und personenbezogene Dienstleistungen untersucht: Softwareentwicklung und Fabrikplanung auf der einen Seite, Krankenpflege und Einzelhandel auf der anderen Seite. Ziel des Projektes ist es,
Interaktionsarbeit in
Dienstleistungsbeziehungen unterbrechungssensibel und belastungsarm zu gestalten. Doch das ist
gar nicht so einfach. Denn zum einen sind Unterbrechungen arbeitswissenschaftlich anerkannte Belastungsquellen,
die reduziert werden sollen. Zum anderen sind Unterbrechungen aber auch ein wesentliches Merkmal der Arbeit an und
mit Menschen – sie gehören zur Interaktionsarbeit dazu. Denn Interaktionsarbeit ist offen und dynamisch und kann
nicht unterbrechungsfrei durchorganisiert werden, wenn man den besonderen Charakter von Dienstleistungsarbeit
erhalten und die Dienstleistungsqualität nicht gefährden will. Gleichwohl gibt es auch bei Interaktionsarbeit
Unterbrechungen, die vermeidbar sind. Deshalb entwickelt UMDIA Instrumente für einen differenzierten Umgang mit
Unterbrechungen, bezieht hierfür digitale Medien mit ein und trägt auf diese Weise dazu bei, Arbeit an und mit
Menschen gut zu gestalten.
Die Koordination des Projektes UMDIA liegt bei der Universität Augsburg,
Dr. Margit Weihrich und Marc
Jungtäubl
Forschungseinheit für Sozioökonomie der Arbeits- und Berufswelt
Universität Augsburg
Eichleitnerstr. 30, 86159 Augsburg
margit.weihrich@phil.uni-augsburg.de
marc.jungtaeubl@phil.uni-augsburg.de
Das Projekt wird gemeinsam von der Universität Augsburg (FKZ 02L18A120) mit dem ISF München e.V. (FKZ 02L18A123), der Hochschule Aalen und den Praxispartnern Universitätsklinikum Augsburg (FKZ 02L18A125), Reidl GmbH & Co. KG (FKZ 02L18A124), CAS Software AG (FKZ 02L18A121) und Fahrion Engineering GmbH & Co. KG (FKZ 02L18A122) durchgeführt. Die Gestaltungsfelder im Projekt sind im Einzelnen in der Projektbeschreibung auf der UMDIA-Homepage beschrieben: www.unterbrechungen-bei-interaktionsarbeit.de
Die vorliegende App wurde von der Universität Augsburg, dem ISF München e.V. und der Hochschule Aalen in Kooperation mit den beteiligten Unternehmen entwickelt. Sie ist ein zentrales Ergebnis von UMDIA. Die Autor:innen zeichnen für die Beschreibung der gemeinsam mit den Unternehmenspartner:innen erarbeiteten Inhalte (Befunde und Empfehlungen) verantwortlich.
Die beteiligten Unternehmenspartner:innen im Projekt UMDIA haben verschiedene Inputs zu der Veröffentlichung beigesteuert:
- Sie haben sich für die empirischen Erhebungen zur Verfügung gestellt, sich an der Analyse beteiligt und die Gestaltungsansätze mit entwickelt.
- Die Unternehmenspartner haben damit auch konkrete Beiträge für das betriebliche Unterbrechungsmanagement erarbeitet und zur Verfügung gestellt.
- Die Unternehmenspartner haben die Ergebnisse und die Veröffentlichung einer Evaluation unterzogen.
- Von betrieblicher Seite sind integrierte Handlungshilfen (mit-)gestaltet und beschrieben worden.
Damit haben die Unternehmenspartner:innen zu einem erheblichen Anteil zu den Ergebnissen und den Inhalten der UMDIA-App beigetragen.
Das Verbundprojekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Europäischen Sozialfonds im Rahmen des Förderschwerpunktes »Zukunft der Arbeit: Arbeiten an und mit Menschen« im Programm «Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen" gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autor:innen.